Laura Witz ist bei der ING-DiBa beschäftigt.

Ihre Vereinbarkeit: Die Familie nicht verstecken müssen

Laura Wirtz von der ING-DiBa hält ihren Arbeitsplatz und ihr Familienleben möglichst strikt getrennt. Dafür aber braucht sie eine Unternehmenskultur, in der familiäre und berufliche Verpflichtungen grundsätzlich gleichberechtigt nebeneinander stehen.

„Beruf und Familie – auf Dauer würde mir weder das eine noch das andere allein reichen. Auf der Arbeit schätze ich vor allem die vielfältigen Aufgaben. Ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen und bin mit viel Engagement bei der Sache. Auf der anderen Seite bin ich mindestens genauso gern dreifache Mutter und genieße die Zeit mit meiner Familie. Ich brauche beides, um mich ausgeglichen zu fühlen.

Die letzten Jahre habe ich eine 80%-Stelle gehabt, hauptsächlich weil unsere Kinderbetreuungssituation es nicht anders zugelassen hat. Mein Mann und ich wollten nicht, dass unsere Kinder den ganzen Tag betreut werden. Das hat sich mit meiner jetzigen Position geändert. Den Aufgabenbereich finde ich so spannend und herausfordernd, dass ich wieder auf die volle wöchentliche Arbeitszeit gegangen bin. Mein Mann hat im Gegenzug seine Arbeitszeit reduziert und kümmert sich nachmittags um die Kinder. Die Verantwortung, Beruf und Familie zu vereinbaren, sehe ich bei beiden Elternteilen.

Vereinbarkeit bedeutet für mich persönlich, den beruflichen und den privaten Bereich so gut es geht auseinanderzuhalten. Wir haben grundsätzlich eine gute Kinderbetreuung, die zu unserer Situation passt. Aber etwas mehr Flexibilität würde uns oft helfen. Eine betriebliche Notbetreuung, falls mal etwas nicht so rund läuft, hilft uns beispielsweise  nur bedingt weiter, da zwei unserer Kinder nicht am Arbeitsort in die Schule gehen. Wir helfen uns dann mit einem Kindermädchen, das einspringt oder auch mal Oma und Opa. Eine Unterstützung z.B. durch Zuschüsse für eine „Notmutter“ wäre für uns also hilfreicher, als feste Notbetreuungsplätze.

Ich denke, Vereinbarkeit bedeutet eben nicht für alle das Gleiche. Und das stellt die Schwierigkeit für die Unternehmen dar – einen Mittelweg zu finden, der zumindest den meisten Familien gerecht wird. Aus meiner Sicht ist aber ein Betriebsklima, bei dem der Mensch und seine individuellen Bedürfnisse im Fokus steht, das wichtigste. Jeder definiert Vereinbarkeit anders und jeder sollte die Möglichkeit haben, Beruf und Familie seinen Vorstellungen entsprechend zu kombinieren.“

Laura Wirtz ist Business Manager to CEO Roland Boekhout bei der ING-DiBa in Frankfurt am Main.