Gérard Bodenseh ist bei der ING-DiBa beschäftigt.

Seine Vereinbarkeit: Mehr Zeit für’s Ehrenamt

Von Vollkraft auf Teilzeit: Gérard Bodenseh von der ING-DiBa hat für die Flüchtlingshilfe kurzfristig die Arbeitszeit reduziert. Warum sein Arbeitgeber trotzdem nicht überrascht war – und den Einsatz sofort ermöglichte.

„Für mich ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben besonders wichtig. Nur hat das bei mir nichts mit der Familie zu tun. Ich unterstütze seit einigen Monaten als ehrenamtlicher Koordinator die Flüchtlingshilfe im Main-Taunus-Kreis und bin dafür jeden Montag im Magistrat meiner Heimatstadt Hochheim am Main tätig. Ein Ehrenamt zu übernehmen hatte ich mir eigentlich für einen späteren Lebensabschnitt aufgehoben. Aber dann kamen die vielen Menschen, die Hilfe dringend brauchen. Und nun unterstütze ich die Gemeinde und den Landkreis mit meiner Erfahrung aus der Steuerung von Projekten und Arbeitsteams.

Dafür reichen einige Telefonate nach Feierabend natürlich nicht aus. Also habe ich meine Arbeitszeit auf 32 Stunden pro Woche reduziert, um einen Tag Zeit nur für das Ehrenamt zu haben. Ich bin froh, dass mein Arbeitgeber sofort gesagt hat: ‚Klar, mach das. Das ist wichtig.‘ Die Entscheidung musste nämlich nicht nur schnell fallen, sie beeinflusst auch meine bisherigen Prioritäten zwischen Beruf und Privatleben. Ich investiere gerne Zeit in meinen Beruf und mache auch mal die eine oder andere Überstunde. Der Wunsch, meine Arbeitszeit zu reduzieren, war für meine Vorgesetzten also nicht unmittelbar abzusehen. Andererseits habe ich mich auch vorher schon in sozialen Projekten der ING-DiBa engagiert.

Ein Arbeitgeber wie die ING-DiBa hat Möglichkeiten, auf solche Fälle zu reagieren. Vereinbarkeit ist bei uns schon so lange ein Thema. Ebenso wichtig aber ist der tägliche Umgang mit dem Thema. Ich wusste von Kollegen, und auch weil ich schon selbst eine Pflegeaufgabe in der Familie übernommen habe, dass mein Arbeitgeber offen dafür ist, für jeden eine gute Lösung zu finden. Deshalb war ich mir auch diesmal sicher, für mein Anliegen auf offene Ohren zu stoßen. Aber selbstverständlich ist das nicht.“

Gérard Bodenseh ist Mitarbeiter im Marketing bei der ING-DiBa in Frankfurt am Main.