Birgit Wocher, Führungskraft bei der Versicherungskammer Bayern

Ihre Vereinbarkeit: Gleiche Chancen für Mütter und Väter

Ihr Mann übernahm die Elternzeit für den gemeinsamen Sohn, Barbara Wocher kehrte auf ihre Führungsposition zurück. Eine mögliche Hürde haben sie und ihr Arbeitgeber, die Versicherungskammer Bayern, besonders im Blick.

„Ich übernehme im Beruf gern Verantwortung. Es macht mir Spaß, Themen voranzubringen, zu entscheiden und zu gestalten. Nach der Geburt meines Sohnes vor knapp zwei Jahren bin ich mit dem Ende des Mutterschutzes wieder in den Beruf zurückgekehrt – in Vollzeit. Mein Mann hat die Elternzeit übernommen.

Das sieht auf den ersten Blick so aus, als sei in meiner Familie das Vereinbarkeitsthema gelöst. Aber natürlich wurde und werde ich für diesen Lebensentwurf auch mit Skepsis konfrontiert. Ich nehme eine gewisse Tendenz wahr, dass Frauen noch immer Stereotypen zugeordnet werden, wenn es um ihr Privatleben geht.

Deshalb bedeutet Vereinbarkeit für meinen speziellen Fall, den Eindruck zu vermeiden, ich sei mit Kind eine Führungskraft im Sparmodus. Das bin ich nicht – meine Aufgaben sind heute genauso anspruchsvoll wie vor meiner Schwangerschaft und ich habe an ihnen auch noch immer die gleiche Freude. Mein Arbeitgeber richtet mein Aufgabengebiet ausschließlich an meinen Erfahrungen und Qualifikationen aus – nicht an meiner familiären Situation.

Darüber hinaus ist es für mich wichtig, dass mein Arbeitsumfeld ein organisiertes Arbeiten zulässt. So komme ich auch als Führungskraft weitgehend ohne Überstunden aus. In diesem Bedürfnis unterscheide ich mich übrigens kein bisschen von meinen männlichen Kollegen, die ebenfalls Familie haben.“

Barbara Wocher ist Geschäftsbereichsleiterin Beihilfe- und Firmenversicherung Betrieb Kirchen bei der Versicherungskammer Bayern in München.